ILE Fachexkursion "Wassermanagement"

Die häufiger werdenden Herausforderungen bezüglich auftretenden Hochwasserereignissen nahmen die Bürgermeisterin und Bürgermeister der Mitgliedskommunen der ILE Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland zum Anlass, sich über aktuelle Projekte dazu zu informieren. Dabei wurde zum einen die Schwammstadtmaßnahme „Purple Roof“ in Schauenstein, sowie das Hochwasserfrühwarnsystem des Landkreises Hof in Issigau besucht.

Gründach Schauenstein 

Die Fachexkursion der Bürgermeisterin und Bürgermeister startete in Schauenstein. Dort wurde die Gruppe von Bürgermeister Florian Schaller und Mario Browa empfangen. Thema des Besuchs war das sogenannte Purple Roof, ein mit neuartiger Schwammtechnik, ausgestattetes Gründach, das auf der Turnhalle des Schauensteiner Schulkomplexes installiert wurde. Mario Browa, Geschäftsführer der Firma Browatech, die die technischen Komponenten des Gründachs lieferten, betonte die wesentliche Neuerung, die dieses System mitbringe, sei die Wasserspeicherkraft der verbauten Technik unter den Grünpflanzen. Der Niederschlag wird aufgefangen und der Abfluss kann durch das System gebremst werden. Bürgermeister Florian Schaller betonte, dass er trotz langer Vorlaufzeit, die bereits vor seiner Amtszeit begann, das Projekt gerne weiter unterstütze und damit ein Pilotprojekt in der Region realisiert werden konnte. Unterstützung bei der wassertechnischen Auswertung der Kapazitäten des Purple Roofs erhält die Stadt Schauenstein von der Hochschule Hof. Zur Datenerhebung wurden Sensoren angebracht, die die Situation des Wasserabflusses analysieren.

Hochwasserfrühwarnsystem Issigau

Der Zweite Stopp der Fachexkursion führte die Bürgermeisterin und die Bürgermeister in die Gemeinde Issigau. Ziel war ein Modellprojekt des Smart City Programms des Landkreises Hof. Dort wird mittels IoT-Sensorik ein Frühbenachrichtigungssystem bei Hochwassergefahren durch Starkregenereignisse getestet.

Gastgeber Bürgermeister Dieter Gemeinhardt empfing die Delegation gemeinsam mit Paul-Bernhard Wagner, dem Netzwerkkoordinator des Smart City Projekts im Landkreis Hof, um sich in Issigau ein Bild von den modernen Hochwasserschutzmaßnahmen und der digitalen Unterstützung zu machen. Dazu wurden die Stellen besichtigt, an denen das Hochwasser bisher schwere Schäden verursachte. Zusätzlich wurde erläutert, wie die neuen Hochwassersensoren helfen sollen, frühzeitig auf steigende Pegel reagieren zu können. Mit Hilfe der verbauten Sensorentechnik können schnelle Pegelanstiege direkt an die Gemeinde und die örtliche Feuerwehr gemeldet werden. So könne der Aufbau von Schwallwänden und Schotts an den betroffenen Gebäuden bereits im Voraus begonnen werden. Danach wurden den Besuchern noch die weiteren Maßnahmen des Smart City Programms hoferLand.digital vorgestellt. Diese widmen sich nicht nur dem Thema Wassermanagement, sondern verfolgen auch die Erstellung eines Digitalen Zwillings für die Region und eines Data Lakes, Sicherung der nachhaltigen Versorgung im ländlichen Raum, sowie die Förderung der Digitalen Teilhabe.

Die Exkursion verdeutlichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur die Bedeutung innovativer Technologien hinsichtlich Maßnahmen zum Umgang mit Starkregenereignissen und Hochwassersituationen, sondern auch die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Technik, Ehrenamt und Bürgern. Neue Ansätze und Ideen konnten für die Mitgliedskommunen der ILE FMB mitgenommen werden, um zukünftigen Herausforderungen bezüglich des Wassermanagements noch besser begegnen zu können.

Die ILE Fachexkursion 2024 stand unter dem Thema "Wassermanagement". Dazu wurde das innovative Gründach, Purple Roof, in Schauenstein, sowie das Hochwasserfrühwarnsystem in Issigau besucht.